Die ersten Kontakte der Stiftung Zukunftsrat mit andern Organisationen im Ausland, 1998-2010
Seit 1998 konnte sich die Stiftung Zukunftsrat Schritt für Schritt international vernetzen und den Gedanken der Zukunftsräte international und global voranbringen:
Im Oktober 2002 wurde die Stiftung Zukunftsrat von der Vereinigung deutscher Wissenschaftler VDW (mit Präsident Hans-Peter Dürr, Ernst Ulrich und Christine von Weizsäcker u.a.) zur Veranstaltung «Demokratie und Nachhaltigkeit – wer kümmert sich um unsere Zukunft?» eingeladen, um das Konzept Zukunftsrat und ihre Arbeit vorzustellen.
2004 begleitete die SZu Mitglieder der deutschen Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen SRzG zur Bundesjustizministerin Hertha Däubler Gmelin in Bonn, anlässlich der Eingabe für die Verankerung der Rechte künftiger Generationen im Grundgesetz.
2003 und 2005 traf sich Robert Unteregger, SZu, einmal in London und einmal in Bern, mit Jakob von Uexküll, dem Gründer des Right Livelyhood Awards (Alternativer Nobelpreis). Dabei wurde das Vorhaben von Uexküll, eine Art «Weltzukunftsrat» zu gründen, erörtert. In Form einer Stiftung gelang dies schliesslich 2007. Nicht nur der Name, sondern auch die Arbeitsweise, die auf gesetzliche und institutionelle Verankerung der Langzeit-Arbeit abzielt, orientieren sich dabei an der Arbeit der Schweizerischen Stiftung Zukunftsrat.
2006 war die SZu bei einer kleinen internationalen Konferenz «Do we owe them a future?» in Budapest mit etwa 12 Teilnehmern dabei. Die Nicht-Regierungs-Organisation «Protect the Future» hatte zu einer mehrtägigen Gesprächsrunde zur Schaffung einer Ombudsperson für künftige Generationen für die EU eingeladen.
2007, anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Stiftung Zukunftsrat veranstaltete die SZu in Thun eine ebenso kleine internationale Arbeits-Konferenz zum Thema «Future councils and other long term institutions shaping our future».
>>> Vereinigung Deutscher Wissenschaftler VDW
>>> Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen
>>> Protect the Future, Budapest
Die Stiftung Zukunftsrat vernetzt sich
Im Juli 2012 veranstalteten die UNEP und die Stiftung Worldfuturecouncil in Genf in den Räumlichkeiten der UNO die «globale» Konferenz «On Implementing Intergenerational Equity: Bringing Future Perspectives to the Status quo». Unter den rund zwei Dutzend Teilnehmern und Referierenden war auch die SZu mit einem Referat vertreten.
In Genf dabei war auch der Ombudman for future generations aus Ungarn. In der Folge organisierte er eine grössere Konferenz in Ungarn: Ende April 2014 fand im Parlamentsgebäude in Budapest die dreitägige internationale Konferenz «Model Institutions for a sustainable Future» statt. Diesmal kamen über vierzig staatliche Vertreter (Ombudspersonen, Mitglieder von Nachhaltigkeits- und Zukunftskommissionen, Umwelt-Auditer ect.) und Vertreter aus Lehre und von NGOs nach Budapest. Ermutigt wurden sie zur Eröffnung der Arbeiten durch einen Brief von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. - Damit ist das Anliegen der Stiftung Zukunftsrat heute im Zentrum der UNO angelangt.
Aus diesen beiden Treffen heraus bildete sich ein kleiner, aber zäher Kern von Leuten, staatlichen Einrichtungen und NGO, die sich zu einem offenen Netzwerk verbanden, dem future round table. Die Stiftung Zukunftsrat ist dort aktiv dabei.
2015 fand eine nächste Konferenz in Cardiff, Wales, statt, mit dem Commissioner for future Generations von Wales als Gastgeber. Während des Anlasses setzte die Queen formal die Well Being of future Generations Bill für Wales in Kraft, ein Gesetz, das die Nachhaltige Entwicklung in Wales auf rund 50 Seiten konkretisiert und institutionalisiert.
2016 organisierte die langjährige Sekretärin / Geschäftsleiterin der Finnischen parlamentarischen Zukunftskommission eine grössere Konferenz in Helsinki, unter dem Titel „For the next generations“.
2017 konnte die nächste Konferenz in Den Haag durchgeführt werden.
Mittlerweile gibt es auch eine gemeinsame Homepage, die vom Büro des Ungarischen Ombudsman for future Generations betreut wird.
In einzelnen Staaten gibt es schon seit mehreren Jahren und zum Teil schon seit Jahrzehnten Einrichtungen, die zumindest im Ansatz oder punktuell in der Art von Zukunftsräten arbeiten. Sie haben jedoch alle eher beratende Funktionen als mit-steuernde Kompetenzen. So zum Beispiel der Wissenschaftliche Rat für Regierungsstrategien der Niederlande, die parlamentarische Zukunftskomission in Finnland, die Ombudspersonen für künftige Generationen in Israel und in Ungarn und der Nachhaltigkeitsrat in Deutschland.
>>> Fondation for democracy and sustainable developement
>>> futureroundtable - Network of Institutions for Future Generations
>>> Ungarischer Ombudman for future Generations
>>> Niederländischer Wissenschaftlicher Rat für Regierungsstrategien
>>> Parlamentarische Zukunftskommission Finnland
>>> Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung für globale Umweltveränderungen, D
>>> Parlamentarischer Beirat für Nachhaltige Entwicklung, D
>>> Commissioner for future Generations, Wales
>>> Commissioner for the Environment and Sustainable Development, Canada
>>> Well Being of future Generations Bill, Wales
Mit dem High-Level-Political-Forum on Sustainable Development der UNO entsteht im Ansatz etwas wie ein Weltzukunftsrat
Anlässlich der Konferenz Rio+20 2012 schlug die Schweizer Delegation die Schaffung eines UN-Rates für Nachhaltigkeit vor. Der Vorschlag wurde aufgegriffen und bereits am 24. September 2013, 15-20.30h, konnte in New York die nun «UN-High-Level-Political-Forum on Sustainable Developement» genannte Einrichtung ihre Eröffnungskonferenz mit vielen Staatspräsidenten durchführen. Das Forum hat die Aufgabe, die Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung weltweit zu koordinieren und voranzubringen. Dafür trifft es sich jährlich während 8 Tagen in New York – erstmals war dies anfangs Juli 2014 der Fall.
Im September 2015 verabschiedete die UN-Generalversammlung zusätzlich die UN-Nachhaltigkeitsziele – die Agenda 2030. An diesen richtet das Forum nun seine Arbeit aus. Sie wurden von einer offenen Arbeitsgruppe der UNO, in der auch die Schweiz vertreten ist, ausgearbeitet. Mit der Agenda 2030 hat die Staatengemeinschaft erstmals so etwas wie eine Weltinnenpolitik umrissen und auch operative Schritte eingeleitet, damit an ihrer Verwirklichung gearbeitet werden kann.
Zudem wird 2019 der nächste Global Sustainable Devlopment Report der UNO erscheinen. Auch hier ist die Schweiz aktiv dabei. Prof. Peter Messerli vom Centre for development and environment der Universität Bern wurde noch vom damaligen UN-Generalsekretär Banki-Moon zum Co-Direktor des Herausgeber-Teams ernannt.
>>> UN-High-Level-Political-Forum on sustainable development